Auf dem Rückweg aus dem Urlaub haben wir 2013 einen Abstecher nach Heilbronn gemacht, um dieses Labyrinth, das eingegliedert ist in einem Walderlebnispfad, zu begehen. In dieser Gegend Deutschlands sind wir sehr selten, als Norddeutsche fahren wir andere Strecken, um in den Süden zu gelangen. Aber es hat sich gelohnt. Angeregt durch die Bilder auf der Seite „begehbare Labyrinthe“ waren wir neugierig auf dieses schöne Labyrinth geworden. Schon der Weg zum Labyrinth ist interessant gestaltet. Vorbei an einem Waldxylophon und einem Akustik Didaktikum kamen wir zu dem Labyrinth. Es ist sehr klar und übersichtlich angelegt. Das hat mir gut gefallen. An diesem Tag waren wenig Spaziergänger im Wald, so konnten wir das Labyrinth in aller Ruhe begehen. (Wenn denn unsere Kuvaszhündin Emily die Ausdauer hat, zu warten)
Und wieder einmal zeigte sich die Weisheit, die in der Symbolik des Labyrinths steckt. Ich beginne den Weg in das Labyrinth gerne mit einer Frage, die für mich im Moment persönlich wichtig ist. Auf dem Weg zur Mitte gibt es einige Wendungen, sodass ich das Ursprungsproblem von mehreren Seiten betrachten kann. Manchmal verliert man sogar das Ziel, die Mitte aus den Augen. Um dann doch plötzlich in der Mitte anzukommen. Gerade das Chartres Labyrinth, wie hier in Heilbronn, führt den Geher zuerst zur Mitte, doch erreicht er sie noch lange nicht. Erst nach vielen Wendungen betritt er, von dem äußeren Bogen kommend, fast schon plötzlich die Mitte. Im Heilbronner Waldlabyrinth lädt eine Bank zum Verweilen ein. Ein kurzer Augenblick der Meditation, um über meine Frage nachzudenken. Häufig bekomme ich eine Antwort aus meiner eigenen Mitte, die mir Klarheit und Ruhe gibt. Diese Kraft versuche ich nun, auf dem Rückweg zu verstärken, indem ich im Herzen meine Frage mit der gefundenen Antwort durch die Wendungen trage. So kann in mir eine Wandlung geschehen. Das Waldlabyrinth verstärkt diesen Effekt noch, da es sehr mit der Natur und mit Mutter Erde verbindet.