Körperdialog

„Walking in your shoes“ im Labyrinth

Das Labyrinth in Kloster Frenswegen

Im Kloster Frenswegen, wo im letzten Sommer dieses Labyrinthfoto entstanden ist, trafen sich begeisterte „Walking in your shoes“ (WIYS) Anwender zu einem Seminar. Wiys ist eine Selbsterfahrungsmethode, bei der durch einfaches Gehen der Kopf leer wird und die Gefühle auf eine besondere Art wahr genommen werden. Mit jedem Schritt entsteht eine Dynamik, die unbewusste Energien, die im Hintergrund wirken, ins Licht holt.

Der Walker macht eine Erfahrung mit dem ganzen Körper, denn es ist ein Unterschied, ob ich etwas nur vom Kopf her weiß oder ganzheitlich fühle. Dabei spürt man die Liebe und Weisheit hinter den alltäglichen Problemen, die uns beschäftigen.

Nachdem wir den Vormittag mit Walken zugebracht haben, sind einige der Teilnehmer nachmittags das schöne Labyrinth im Garten des Klosters gelaufen. Leider bei regnerischem Wetter.

Ich habe schon mit vielen lieben Menschen Labyrinthgänge erlebt, aber dieser Gang war für mich etwas Besonderes, die Verknüpfung der Methode WIYS mit dem Labyrinth.

Durch den vorgegebenen Weg und der Mitte, also einen Ziel, war der Gang von vornherein zielgerichtet. Bei einem Walk wird der Geher häufig durch eine gute Fragestellung des Begleiters zu einer tiefen Erkenntnis geführt. Hier umgab uns das Feld des Labyrinthes. Und wieder einmal zeigte sich, welche Kraft ein Labyrinth hat. Es ist ein ganz besonderes Energiefeld, in dem der bewusste Geher Informationen für sich bekommen kann. Sei es aus seinem Unterbewusstsein oder aus dem wissenden Feld des Labyrinthes. Und da ist die starke Verbindung zu „Walking in your shoes“, wo wir auch mit dem wissenden Feld kommunizieren. Wir Seminarteilnehmer konnten, durch unsere Vorbereitung als Walker, tiefe Erfahrungen bei dem Labyrinthgang machen. Jeder erhielt ganz persönliche Einsichten für sich.

Für mich war dieser Gang sehr eindrucksvoll. Da das Kloster Frenswegen keine 10 km von meinem Zuhause entfernt liegt, bin ich dieses Labyrinth schon häufiger gegangen. Doch gemeinsam mit den lieben Walkfreunden wurde es ein intensiver Gang. Ich bin mit der Frage: „Was möchtest du mir heute sagen?“ in das Labyrinth gestartet. Schnell kam der erste Impuls, die Frage zu vertiefen. „Wo ist mein Platz?“ formte sich in meinem Kopf. Während ich das Labyrinth langsam weiter ging, nahm ich das Umfeld wahr. Und blieb mit dem Blick auf das alte Gemäuer des Klosters stehen. In mir keimte das Gefühl, das es nun, nach 2000 Jahren Christentum endlich zu einer Verbindung kommt.

Altes Wissen, das viele Jahre nicht gelebt werden durfte, darf nun wieder sein. So eine Methode wie WIYS kann also schon sehr alt sein? Haben die ersten Christen, und hier besonders die Frauen, solche Methoden gekannt? Haben sie damit gearbeitet zum Wohle ihrer Mitmenschen?
In der Mitte des Labyrinthes wurde es für mich zur inneren Gewissheit, dass beides wunderbar harmoniert, alte Heilmethoden, Selbsterfahrungsmethoden und Christentum widersprechen sich nicht. Wo ist nun meine Platz in dieser Erkenntnis? Der zeigte sich erst auf dem Weg heraus aus dem Labyrinth. Mit dem Wissen aus diesem Labyrinthgang und früheren „Walks“ kann ich nun ganz ruhig und entspannt der Zukunft entgegen gehen.

Ein Gedanke zu „„Walking in your shoes“ im Labyrinth“

  1. Es ist doch schön, solche Erfahrungen zu machen. Und mann/frau sieht einmal mehr, welche tiefe Weisheiten im Labyrinth und vor allem im Gehen eines Labyrinthes stecken.

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