In den letzten Tage bereite ich unser nächstes „Labyrinth meets Kunst“ Seminar vor, das am Samstag in Schüttorf statt findet. Ich sitze nicht nur am PC, sondern nutze auch den täglichen Spaziergang mit unserem Hund für die Vorbereitung.
Denn das Thema zum Labyrinth ist: Meine Gangart – meine Laune.
Ist sie rund und bunt, wie Hundertwasser? Das wollen wir am Samstag erfühlen.
Gebeugt und müde
Heute, bei den plötzlich einsetzenden hohen Temperaturen, war meine Gangart wohl eher gebeugt und müde, die Füße platschten nur so auf den Boden. Der Oberkörper sackte leicht in sich zusammen, die Hitze drückte mich runter, der Blick war auf den Weg gerichtet und das Atmen fiel mir schwer.
Ich fühlte mich bewusst in diese Haltung hinein und bemerkte, wie sich meine Stimmung verschlechterte und ich langsam „sauer“ auf die Hitze wurde.
Überstreckt und gehetzt
Da habe ich mich lieber wieder aufgerichtet und bin in die Streckung des Oberkörpers gegangen. Aber auch das war eine interessante Erfahrung. Wenn wir die Schulter weit nach hinten ziehen, die Brust nach vorne strecken, bildet sich ein Hohlkreuz. Ich hätte nun vermutet, dass die Atmung leichter fällt, aber weit gefehlt – die Überstreckung hinderte den Atem daran bis in den Bauch zu gelangen, ein Gefühl von Stress stellte sich ein. Die Füße knallten mit den Fersen auf den Boden, eher wie ein Marschieren. Der Blick war relativ starr geradeaus gerichtet. Eine unangenehme Körperhaltung!
Entspannt und gelassen
Ein kurzes Ausschlackern, ein kurzer Moment der Erdung und der dritte Versuch konnte starten mit leicht gebeugte Knien, geradem Rücken und einem bewusstem Abrollen des Fußes. Der Atem ging mühelos bis zum Bauch und ich spürte, dass der ganze Körper geht, nicht der Oberkörper oder die Ferse bestimmen den Gang, sondern das Becken und die abrollenden Füße. Eine Gelassenheit stellte sich ein mit einem Rundumblick, der mich innehalten und die Schönheit des Weges genießen ließ.
Barfuß?
Jetzt hätte ich mir noch gewünscht barfuß zu gehen, wie Sabrina Fox. obwohl ich schon fast Barfußschuhe habe. Aber der Feldweg, den wir für unseren Spaziergang gewählt hatten, ist mir zu steinig, dafür sind meine Füße im Barfußlaufen zu ungeübt. Ich hoffe, dass wir am Sonnabend das Labyrinth barfuß durchlaufen können und so erfühlen, wie unser Gehen unsere Laune verbessern, wie sie rund und bunt wird wie die Kunst von Hundertwasser.