Körperdialog

2. Schritt: Zusammenhänge erkennen und sich bewusst machen

Der zweite Schritt verlangt von uns etwas Zeit, um den Gesamtzusammenhang zu verstehen. Manchmal dauert es einige Tage und besonders Nächte mit ihren Träumen. Wir versuchen, uns die Situation aus einer erhöhten Perspektive anzusehen, so als würde wir über dem Ganzen schweben: Dann stelle ich mir einige Fragen.

Zu einem körperlichen Problem kann ich überlegen, ob mir ein Sprichwort einfällt, das meinen körperlichen Zustand beschreibt? Als Beispiel: Mir ist etwas auf den Magen geschlagen oder: ich möchte am liebsten mit der Faust auf den Tisch hauen.
Kann ich anhand des Sprichworts erkennen, welche Emotionen sich hinter dem, was ich wahrnehme verbergen? Kann ich eine Charaktereigenschaft benennen, die zu der Situation passt, z.B. bin ich ein Kämpfer, möchte ich Recht behalten?Bin ich eifersüchtig oder neidisch auf jemanden? Nun versuche ich, die körperlichen Zusammenhänge zu verstehen, z.B. zwischen den Schulter-Nackenproblemen und meinem Hohlkreuz oder die Verbindung der Fußreflexzonen zum gesamten Körper. Meine Gangart und meine Charaktereigenschaften sagen viel über mich aus. Wäre es gut über eine Methode wie Focusing mit meinem Körper ins Gespräch zu kommen? Was möchte mir mein Körper mitteilen?
Aber auch meine Umwelt spiegelt mir sehr viel. Sie kennen vielleicht den Satz: Wie Innen so Außen. Bei allen Problemen in unserem Umfeld können wir uns die Frage stellen: Was hat das Ganze mit mir zu tun? Was spiegelt mir eine andere Person aus meinem Inneren, was ich nicht verstehe? Denn das, was uns innerlich beschäftigt, erkennen wir häufig im Äußeren, in dem, was gerade um uns herum geschieht. Etwas, über das wir uns aufregen, könnte z.B. ein wichtiger Hinweis sein. „Fehler, Schwächen, Marotten“ – die ich an meinem Gegenüber bemerke, schwingen auf meiner Resonanzebene, sonst würde ich sie nicht bemerken. Leider verdrängen wir zu gerne, was uns da gespiegelt werden soll und bilden einen sogenannten blinden Fleck aus.
Deswegen benötigen wir gelegentlich Hilfe von Außen: ein gutes Buch, eine Freundin, die ehrlich mit uns schaut, was mir gespiegelt wird. Ein Seminar, das uns weiter hilft. Hier heißt es offen zu sein, für die Zeichen, die uns in dieser Zeit begegnen, damit wir unseren Weg der Selbsterkenntnis weiter gehen.