Es gibt ja keine Zufälle, grins…, aber zufällig entdeckte ich vor etwa einem Jahr ein mir unbekanntes Labyrinth, mitten im Emsland. Irgendwo zwischen Herzlake und Werlte, also wirklich tiefstes Emsland. Nämlich in Ahmsen, das bekannt ist für seine Freilichtbühne.
Und Ahmsen hat ein Exerzitienhaus mit einem Labyrinth. Von uns nur ca. eine Stunde Fahrtzeit entfernt, also lag es nahe, sich dieses Labyrinth einmal anzusehen.
Das Exerzitienhaus ist ausgerichtet nach der Spiritualität Ignatius von Loyola. Das Labyrinth im Garten dient den Exerzitien und ist gedacht zur Einkehr und Meditation.
Und das ist gelungen. Es ist ein sehr ruhig gestaltetes Labyrinth, nach Chartres. Kniehohe Hecken aus Buchsbaum bilden die Wegmarkierung. Und auch hier ist der Weg länger, als man im ersten Moment annehmen könnte. Dieses Labyrinth zu gehen ist ein Freude, weil es so gepflegt ist, dass man allein durch die Gestaltung zur Ruhe und Einkehr findet. Auf dem Weg zur Mitte kam mir ständig der Gedanke, dass „Nur Ich meinen Weg gehen kann“, niemand anderes kann ihn für mich gehen. Mein einzigartiger Weg, dessen Wendungen und Richtungswechsel nur für mich bestimmt sind und nur von mir Entscheidungen fordert. Gehe ich weiter, stoppe ich? Fühle ich mich in einer Sackgasse? In der Mitte erwartet mich eine Kugel und ich erkenne, alles ist rund in meinem Leben. Und Gott hat mir liebe Menschen an die Seite gestellt. Auch wenn nur ich meinen Weg gehen kann, so habe ich doch Weggefährten, die mit mir gehen. Wie schön. Aus diesen Gedanken ist meine erste Postkarte entstanden mit dem Bild vom Labyrinth in Ahmsen und dem Spruch: Nur Ich kann meinen Weg gehen.